Dieses prägnante Zitat über Zukunft stammt von einer der schillerndsten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte: vom kürzlich verstorbenen Modeschöpfer und exzentrischen Genie Karl Lagerfeld. Bis ins hohe Alter hinein (aus seinem genauen Alter machte er bis zum Schluss ein Geheimnis) hat er so gelebt, als wäre jeder Tag sein letzter Tag. Er hat nur das getan, was ihm Freude machte. Bis ihm seine Krankheit die Zukunft nahm.
Können wir uns ein Genie zum Vorbild nehmen? Können auch wir so leben, dass wir keine Zeit verschwenden mit Dingen, die uns keine Freude machen? Diesen Weg in eine erfüllte Zukunft gehen?
Nein? Sagt ihr. Ihr seid nicht Lagerfeld? Es gibt schließlich Zwänge, Verpflichtungen, den Alltag …
Ihr sagt „Nein, das kann ich doch gar nicht, weil …”, doch ich erwidere: Konzentriert euch nicht auf die Aussage „Ich kann nicht, weil …“, sondern stellt euch lieber die Frage „Wie kann ich …?” Also wie können wir in Zukunft leben?
Was wollt ihr wirklich, jetzt und in Zukunft?
Wir tappen im Dunklen: Meistens wissen wir genau, was wir nicht wollen, aber nicht, was wir wirklich wollen. Oft nehmen wir uns mehr Zeit für die nächste Urlaubsplanung als für die Lebensplanung. Aber habt ihr nicht auch bereits einen dieser Momente erlebt, in denen euch aufging, was ihr wirklich, wirklich wollt? Was habt ihr mit diesem Moment getan? Habt ihr ihn vorübergehen lassen?
Im Jahr 2005 war ich Zuschauerin beim Ironman Wettbewerb in Frankfurt. Dieses Erlebnis war für mich ein solcher Moment. Plötzlich brannte in mir der Wunsch lichterloh, täglich alles dafür zu tun, um bald selbst teilnehmen zu können.
Und so machte ich den Moment zu meiner Gegenwart – hin zu einer spannenden Zukunft.
Ich begann zu trainieren. Das Bild des Zieleinlaufes der Teilnehmer über den roten Teppich, vorbei an jubelnden Menschen auf der Tribüne, spornte mich an und ließ mich jede noch so harte Trainingseinheit durchstehen.
Schon am 24. Juli 2006 absolvierte ich dann meinen ersten Ironman in einer Zeit von 12 Stunden und 10 Minuten. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an die letzten Meter auf dem Römer in Frankfurt denke. Ich hatte mein Ziel nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42 Kilometer Laufen und unzähligen Trainingskilometern erreicht.
Jede Zielerreichung hat ihren Preis
Solche Momente, wie der eben geschilderte, verlangen eine Entscheidung – und den Einsatz von Energie. Jeden Tag, so zu leben, als wäre es der letzte Tag, ist anstrengend. Es ist ein Preis zu zahlen. Lagerfeld ist auch hier ein gutes Beispiel: Es erfordert viel Disziplin, sein Leben nicht im Alltag und in Zwängen vorbeigehen zu lassen.Wir haben aber nur dieses eine Leben.
Also welcher Wunsch brennt in euch lichterloh? Und was seid ihr bereit, täglich alles dafür zu tun, um von der Ist-Situation zu eurer Zielvision zu kommen?
Kennt ihr den Preis, den ihr für die Erreichung eurer Ziel zahlen müsst und seid ihr bereit dazu?
Was hält euch zurück?
Mein Lebensmittelpunkt ist in Berlin und mein Firmensitz und viele meiner Freunde in Remscheid. Das Pendeln mit Hund, meistens im Auto, ist ganz schön anstrengend und kostet wertvolle Lebenszeit. Aber das ist der Preis, den ich bezahlen muss, für ein Leben in zwei Welten.
Wer das Jammerlied anstimmt, hat schnell viele Unterstützer. Denn wer jammert ist einer der Vielen. Aber gehst du andere Wege, dann wirst du nicht mehr bestärkt.
Wenn Du aktiv neue Wege gehen willst, gibt es viele „Freunde”, die Dich abhalten möchten. Diese Erfahrung musste ich machen. Denn leider standen nicht alle Menschen in meinem Umfeld wohlwollend zu meinen Veränderungen. Wichtige und langjährige Freundschaften sind daran zerbrochen, als ich begann, meine Lebenswünsche konsequent umzusetzen. Und ich spürte die große Angst, alles falsch zu machen.
Und diese Angst ist die größte Rückhaltefeder für Veränderung. Eine Veränderung soll auch eine Verbesserung sein. Aber wer in unbekanntes Terrain vorstösst, weiß nicht, was ihn erwartet. Das kann große Angst machen. Scheitern liegt in der Luft. Der Preis könnte zu hoch sein …
Aber ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass ich mit dem Verlassen der Komfortzone mit dem Glück belohnt wurde.
Glück ist eine Überwindungsprämie
Seit ich diesen Spruch gelesen habe, bestärkt er mich auf meinem Weg. Glück fällt mir nicht in den Schoß, es gilt den Moment zu ergreifen und sich aktiv auf eine glückliche Zukunft hinzubewegen.
Es sind die vielen kleinen Schritte auf dem Weg, die euch Stück für Stück näher an euer Ziel bringen. Der persönliche Reifeprozess auf dem Weg und die Prüfungen, die euch dort gestellt werden, sind essenziell, um der Mensch zu werden, der diesen Lebenstraum verdient.
Eine Abkürzung gibt es nicht, aber je eher ihr anfangt, desto schneller kommt ihr eurem Traumleben näher.
Manchmal ist auch das Gute der Feind des Besseren, weil der Mensch ein bequemes Wesen ist und sich gerne mit einem fast erreichten Ziel zufrieden gibt.
Macht eure Lebensträume dringend
Oft verschieben wir die Verwirklichung unserer Lebensträume auf später. Aber wer weiß, ob wir sie dann noch erleben können?
2017 habe ich mir den Traum erfüllt, die Tech-Szene in San Francisco und im Silicon Valley mit dem deutschen Start-up Verband zu besuchen. In 2019 werde ich einen meiner Kindheitsträume verwirklichen: Mit der Harley durch den Westen der USA cruisen.
Zukunft ist die Zeit, die übrig bleibt – aber vielleicht bleibt eben keine Zeit mehr …Wer also, wenn nicht ich? Wann, wenn nicht jetzt?
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Gute Anregungen. Die Frage werde ich für mich beantworten.
[…] Wann seit ihr das letzte Mal gescheitert, wie habt ihr dieses Scheitern verarbeitet und was war euer Learning daraus? […]