Im Frühjahr 2016 führte ich meine ersten Gespräche mit Start-up Gründern in Berlin. Schnell wurde mir klar, die coole Stimmung bei Pitchwettbewerben (Unternehmenspräsentationen) und Netzwerktreffen in Coworking Spaces war nur der äußere Schein. Start-up Unternehmer stehen aufgrund des Risikokapitals der Geldgeber und auch weil sie persönlich ein großes finanzielles Risiko eingehen, unter einem sehr hohen Erfolgsdruck. Sie müssen es schnell schaffen, mit ihrer Geschäftsidee in die Phase des Geldverdienens zu kommen.

Überlebenschance beträgt gerade mal 10 % bei Start-ups

Statistisch gesehen schafft es nur eins von 10 Start-ups, die ersten drei Jahre zu überleben. Auch danach wird es für die Gründer nicht einfacher, ihre Geschäftsidee in ein lebendes Unternehmen zu verwandeln. Oft muss das Geschäftsmodell umgestellt oder sogar eine Kehrtwende gemacht werden, weil die ursprünglichen Annahmen über den Markt nicht stimmten.

Diese großen Herausforderungen werden in der Gründerwelt zielgerichtet begegnet. Mit Hilfe von bewährten Systemen und Methoden wird, der Unternehmensauf- und -umbau organisiert. Hauptsächlich geht es darum, den Unternehmenszweck vom Kunden aus zu betrachten und das Unternehmen fitter, schlanker und schneller für den Markt zu machen. Aber diese Attribute werden auch für etablierte Unternehmen immer wichtiger und dort ebenso anwendbar.

Z.B. das Business Model Canvas, bietet eine graphische Übersicht der Einflussfaktoren des Geschäftsmodells. Anhand dieses Systems lässt sich abstrakt und vereinfacht das gegenwärtige Geschäftsumfeld darstellen und das zukünftige Geschäftsmodell erarbeiten. Eine sehr gute Beschreibung findest Du hier.

Kaufinteresse testen mit einem schnell kreierten und günstigen Prototypen “MVP”

Auch die Gedanken aus der Start-up Bibel “Lean Start-up” von Eric Rise bieten viele Handlungsaufforderungen, mit denen das eigene Unternehmen beschleunigt werden kann. Als Beispiel nehme ich das MVP heraus. Das “minimal viable product” ist ein einfaches Produkt oder nur eine Produkteigenschaft, die schnell kreiert ist und bei der der Kunde sofort gefragt wird, ob er dieses Muster kaufen würde. Ausgewählte Kunden erhalten das Produkt zum Testen und sind aufgefordert, ihre Meinung und Ergebnisse an den Entwickler zurück zu geben. Durch diese Feedbackschleifen wird genau das entwickelt, was der Kunde wirklich haben möchte und braucht.

Und so machen wir das bei Bauer & Böcker

Früher habe ich oft den Fehler begangen, Produktidee mit einem großen Zeit- und Geldbudget herzustellen und dann dem Kunden zu zeigen. Wenn der Kunde nicht die gleiche Begeisterung zeigte wie ich, war meine Enttäuschung groß. Ich kam aber nicht auf die Idee, dass ich mit dem Produkt kein Kundenproblem gelöst hatte.

Heute befragen wir deswegen bei Bauer & Böcker regelmäßig unsere Endkunden, warum sie sich für unsere Produkte entschieden haben. Wir fragen auch welche Eigenschaften oder Einsatzgebiete sie sich zusätzlich für z.B. unsere Leuchten wünschen. Dann realisieren wir die Eigenschaft an einem Prototypen und hören wieder nach, ob der Kunde zufrieden ist, ob wir sein Anliegen richtig verstanden haben. Falls nicht, geht die Entwicklung weiter.

Auf dem Weg zum perfekten neuen Produkt eignen sich hervorragend die Foren auf den Social Media Kanälen, um Meinungen einzufangen. Kürzlich haben wir von einer neuen Leuchte einen Prototypen gebaut und ein Bild auf Facebook und im eigenen Newsletter veröffentlicht. Aufgrund der guten Resonanz und sogar ersten Bestellungen wurde die neue Leuchte “Lichtblick” ins Serienprogramm aufgenommen.

Durch Gespräche mit Gründern wurde mir auch klar, was für ein Luxus es ist, ein aktuell funktionierendes Unternehmen im Rücken zu haben, das man Stück für Stück auf die neuen Marktverhältnisse anpassen kann.

Möchtest Du auch Dein Unternehmen schneller, schlanker und erfolgreicher machen mit dem Einsatz von Start-up Methoden? 

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